Muss ich mich bei der Bewerbung zum Affen machen?
Als Fotograf, der Porträts für Social-Media, Websites und Bewerbungen fotografiert, bin ich stets mindestens so gut informiert wie ein Frisör. Oft höre ich Klagen über bürokratische Bewerbungsprozesse und Chatbots, die einem den Nerv rauben.
Bei Spiegel online gibt es dazu einen schönen Artikel mit der Überschrift:
Muss ich mich bei der Bewerbung zum Affen machen?
Hier eine kurze Zusammenfassung dieses Artikels, am Ende der Link zum Originaltext. Bei dem Link handelt es sich um einen sogenannten "Geschenk-Link." Man kann ihn insgesamt 10 Mal kostenlos öffnen.
-
Maximilian, 36, IT-Führungskraft, beklagt entwürdigende Bewerbungsprozesse: lange Auswahlverfahren, IQ-Tests, kaum persönliche Rückmeldungen. Trotz Fachkräftemangel fühlt er sich als Bewerber schlecht behandelt. Seine Frage: Muss man sich diesem System unterwerfen?
Karriereberaterin und Mediatorin Stephanie Huber, spezialisiert auf Wirtschaftsmediation, kennt diese Klagen. Viele Bewerber empfinden die Verfahren als demütigend und unpersönlich. Unternehmen optimieren Prozesse, doch dabei bleibt oft die Menschlichkeit auf der Strecke. Huber sagt: „Wenn gute Leute abspringen, müssen Firmen sich irgendwann ändern.“
Sie ermutigt Bewerber, ihre Grenzen klar zu benennen – etwa per Mail: „Ich bin ein Mensch aus Fleisch und Blut, genauso wie Sie auch. Ich weiß, was ich kann und zu leisten bereit bin, und Ihr unpersönliches Bewerbungsverfahren gehört definitiv zu den Dingen, die ich ablehne.“ Man müsse solche Verfahren nicht mitmachen, solle sich aber über mögliche Konsequenzen im Klaren sein.
Widerstand aus Frust bringe nichts – entweder man geht bewusst durch den Prozess oder entscheidet sich dagegen. Bewerbungen sollten mit echter Überzeugung erfolgen. Wer sich ständig ärgert, bewirbt sich womöglich auf den falschen Job. Huber fragt provokant: Haben Sie Ihre Berufung wirklich schon gefunden?
Wer für etwas brennt, nimmt auch den Bewerbungsweg in Kauf. Sonst wird wertvolle Lebenszeit verschwendet. Ihr Rat: Nicht aus Trotz handeln, sondern ehrlich auf die eigene innere Stimme hören – und dann konsequent entscheiden.
-